Das Projekt "Mutter-Erde-Kaiserstuhl" im Jahr 2004 in Riegel war ein Erfahrungs- und Lernprojekt für Kinder, Jugendliche und engagierte Erwachsene. Es unterstützte die spielerisch-kreative Annäherung an das Thema "Boden" und schuf Freiräume für alle Arten der musischen, künstlerischen und umweltpädagogischen Betätigung. In diesem Projekt wurden Kunst und Umweltpädagogik miteinander verknüpft.

Im Mittelpunkt steht eine Lehmskulptur mit 3 m Höhe und mehr als 20 m Länge am Ortsausgang von Riegel. Mutter Erde will aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen, wie wir als Gesellschaft mit der Lebensgrundlage Boden umgehen, sie will ein Zeichen setzten gegen die fortschreitende Zerstörung naturnaher Landschaft.

Beim Bau der Mutter Erde wurden viele Menschen zu Mitkünstlern und konnten die Erfahrung machen, Landschaft in positiver Weise mitzugestalten. Andere wurden neugierig oder fühlten sich provoziert von der Skulptur. So wurde Mutter Erde im wahrsten Sinne zu einem Denk-Mal, führte zum Nachdenken und Diskutieren. Rund 100 Erwachsene und Kinder haben sich am Bau der Erdskulptur ehrenamtlich beteiligt. Am Mutter-Erde-Fest, der großen Werkschau für alle Begleitprojekte, haben mehr als 400 Menschen aktiv teilgenommen. Heute bleibt die Erdskulptur weitgehend sich selbst überlassen. Wir können Mutter Erde in ihren Metamorphosen beobachten.

 
Am Anfang war ein riesiger Haufen Lehm (400 qbm) von Lastwagen abgekippt und mit einem Bagger grob in Form gebracht worden. Das Bauwerk sollte 3m hoch und ca. 25 m lang werden.
 

Start im März 04: Das Projekt kam mit großer Unterstützung der Gemeinde Riegel am Kaiserstuhl (einstimmiger Beschluss des Gemeinderats), des PLENUM Naturgarten Kaiserstuhl (Hauptsponsor) und mehrerer privater Sponsoren zustande. Nicht zu vergessen sei der Einsatz der insg. 500 ehrenamtlichen Helfer.

 

PLENUM Naturgarten Kaiserstuhl

 
Zwei Familien aus Riegel bauten mit ihren Kindern einen Lehmofen. Die Bauanleitung hatten sie aus dem Internet. Später backten sie darin Brot, das vorzüglich schmeckte.
 

 

links: Eine NABU-Gruppe aus Müllheim baute eine Bienenwand aus Lehm zum Unterschlupf für Wildbienen.

Infolge der Trockenheit im März wurde der Lehm steinhart. Das rief die Jugendfeuerwehr für eine "Löschübung" auf den Plan.

 

Kindergärten, Schulklassen und Vereine bereiteten sich z. T. monatelang auf den großen Auftritt beim Mutter-Erde-Fest vor, sangen, tanzten und spielten dann für Mutter Erde auf der Bühne. Künstler zeigten ihre Mutter-Erde-Werke in einer Ausstellung. Für das Fest gab es so viele Beiträge, dass das Bühnenprogramm für drei Tage gefüllt war.

 

 

Der Bau von Mutter Erde erstreckte sich vom ersten Spatenstich bis zur Bepflanzung über 19 Wochen. Zum Schutz vor Wasserschäden musste Mutter Erde immer wieder mit Plastikplanen abgedeckt werden.

(Foto: Matthias Hollerbach, PLENUM Naturgarten Kaiserstuhl)

 

Die Kinder hatten ihren Spaß mit Matschepampe - nicht nur als Bildhauermaterial, auch als Wurfgeschoss.

(Foto: Matthias Hollerbach)

 
Großer Moment beim Mutter-Erde-Fest: Die Begehung der Erdplastik auf einem eigens angelegten Weg. Dazu spielte der Riegeler Musikverein und sogar das Fernsehen war da. Über Riegel und seine Mutter Erde wurde in der Abendschau berichtet.
 

Durch die Bepflanzung verlor zwar Mutter Erde etwas an Kontur, gewann dafür aber an Haltbarkeit. Wir können sie am Ortsausgang von Riegel in ihrem Metamorphosen beobachten.

Die Website www.mutter-erde-kaiserstuhl.de ist den Teilnehmern und Förderern des Projekts gewidmet. Ebenso ein Dokumentarfilm, den der Kameramann Hans-Dieter Benesch gedreht hat.

Ich wünsche mir, dass dieses Projekt viele Freunde von Mutter Erde so ermutigt und inspiriert, dass sie an anderen Orten ähnliche Mutter-Erde-Projekte in Angriff nehmen.

Mutter-Erde-Song (Musik: Diana Schmitt - Text: Jutta Stern - Gesang: Diana Schmitt, Gunther Ströhler, Katrin Silberer) mp3-Datei

Mutter Erde bei Google Maps (Aufnahme von 2009)

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